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Storytelling ist besser als Infotelling – aber nicht überall.

In der kreativen Kommunikation wird viel über Storytelling gesprochen – und oft zu wenig über das, was danach kommt: Infotelling.

Ich selbst bin ein großer Fan von starken Geschichten. Von Erzählungen, die berühren, überraschen, im Kopf bleiben. Storytelling ist der Anfang von allem: Es bringt uns dazu, hinzusehen, zuzuhören, dranzubleiben. Ohne Story bleibt selbst die beste Information oft wirkungslos. Aber: Ohne Information bleibt die Geschichte oft folgenlos.

In Kampagnen, Markenauftritten und Websites arbeite ich deshalb bewusst mit beiden Welten – und mit dem Moment dazwischen.

Storytelling zieht uns rein. Aber Infotelling bringt uns weiter.

Wenn ich mit Kund:innen an einer neuen Kampagne oder einem Webauftritt arbeite, starte ich fast immer mit der Frage: Was will ich den Kunden fühlen lassen und ihm nicht nur sagen?

Diese Haltung prägt meine Ideen: Ich denke in Bildern, in Szenen, in Emotionen. Ich erzähle vom „Warum“, nicht nur vom „Was“.
So entstehen Storytelling-Elemente wie:

  • Headline-Mechaniken, die neugierig machen
  • Videos, die in Sekunden emotional involvieren
  • Claims, die wie ein innerer Kompass wirken
  • Bilder, die nicht nur zeigen, sondern bedeuten
  • Slogans, die zum Denken anregen

Doch der spannende Teil kommt danach.

Denn wenn jemand emotional abgeholt wurde, passiert etwas Wichtiges: Er oder sie will mehr wissen.
Und dann reicht eine gute Geschichte nicht mehr – dann beginnt das Informationsbedürfnis.

Der Wechsel von Story zu Info ist kein Bruch – sondern eine Choreografie.

In meinen Projekten gestalte ich diesen Übergang ganz bewusst – wie einen Szenenwechsel im Theater:
Das Licht ändert sich, der Ton wird ruhiger, die Bühne wird klarer. Aber das Publikum bleibt im Stück.

So gelingt mir der Sprung vom Storytelling ins Infotelling:

Ich denke an Absprungpunkte.
Nicht jeder kommt über die Story rein. Viele landen direkt über SEO, Ads oder Produktlinks auf einer Unterseite. Für sie ist Infotelling oft der Einstieg – und die Story kommt später, wenn Vertrauen da ist. Auch das berücksichtige ich gestalterisch.

Ich plane den Wechselpunkt schon früh mit ein.
Schon beim Konzept überlege ich: Wo endet die emotionale Erzählung, wo beginnt die Information? Dieser Moment ist oft subtil, aber entscheidend.

Ich nutze visuelle und inhaltliche Brücken.
Beispielsweise ein Teaser-Abschnitt wie „So funktioniert das“ oder „Darum lohnt es sich“. Diese Übergänge bereiten den Perspektivwechsel vor.

Ich achte auf sprachliche Konsistenz.
Auch wenn der Stil sachlicher wird, bleibt der Ton menschlich. Keine harten Schnitte. Keine Buzzword-Wüsten. Stattdessen: Klare Infos, eingebettet in eine klare Haltung.

Ich gestalte Information wie Erzählung.
Auch Infotelling darf gut aussehen. Icons, Microinteractions, strukturierte Texte, echte Nutzerfragen als Überschriften – all das hilft, Fakten erlebbar zu machen.

Warum das alles wichtig ist? Weil Entscheidungen nie nur emotional oder nur rational sind.

Menschen entscheiden sich für Marken, Produkte oder Services immer mit einer Mischung aus Gefühl und Verstand. Storytelling öffnet Türen – Infotelling sorgt dafür, dass wir durchgehen.

Und genau deshalb ist es so wichtig, beide Ebenen mit Respekt und Sorgfalt zu gestalten. Nicht als Kompromiss, sondern als Zusammenspiel.

Als Creative Director sage ich:

Erzähle etwas, das bewegt – und liefere etwas, das überzeugt.
Nur dann wird Aufmerksamkeit zu Interesse und Interesse zu Handlung.

Für mich ist der Wechsel von Story zu Info keine gestalterische Notwendigkeit, sondern ein kreativer Moment. Ein Perspektivwechsel, der zeigt, wie gut man seine Zielgruppe wirklich kennt.

Markenidentität: Wie man durch gutes Design Vertrauen schafft

Eine starke Markenidentität ist das Herzstück jeder erfolgreichen Marke. Sie entscheidet darüber, wie eine Marke wahrgenommen wird und ob sie langfristig Vertrauen bei der Zielgruppe aufbauen kann. Gutes Design spielt dabei eine Schlüsselrolle. Es vermittelt nicht nur die Werte einer Marke, sondern schafft auch eine emotionale Verbindung zum Publikum.

Was bedeutet Markenidentität?

Die Markenidentität ist das, was eine Marke einzigartig macht – es ist das Gesicht der Marke und repräsentiert ihre Persönlichkeit, ihre Werte und ihre Versprechen. Sie besteht aus visuellen Elementen wie Logo, Farben, Typografie und Bildsprache, aber auch aus der Tonalität der Kommunikation. Eine starke Markenidentität sorgt dafür, dass eine Marke wiedererkannt wird und sich in den Köpfen der Menschen verankert.

Ein gutes Beispiel ist Coca-Cola: Das rot-weiße Logo, die geschwungene Schrift und die Botschaft von Freude und Gemeinschaft sind fest mit der Marke verknüpft. Egal, wo du eine Cola-Flasche siehst, du weißt sofort, worum es geht – das ist Markenidentität.

Coca Cola Logo
Quelle: Coca Cola/Wikipedia

Gutes Design als Vertrauensbasis

Vertrauen ist ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, Kunden zu gewinnen und langfristig an eine Marke zu binden. Und Design spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ein professionelles und konsistentes Design vermittelt Stabilität, Glaubwürdigkeit und Qualität. Wenn eine Marke immer wieder visuell einheitlich auftritt – sei es auf der Website, in Werbeanzeigen oder auf Social Media – wirkt sie verlässlich und authentisch.

Stell dir vor, du siehst eine Marke, die ständig ihre Farben oder Schriftarten ändert. Das wirkt unprofessionell und verwirrend. Im Gegensatz dazu bauen Marken, die über Jahre hinweg ein konsistentes Design pflegen, Vertrauen auf – genau wie eine Person, die sich immer zuverlässig und konsequent verhält.

Visuelle Elemente, die Vertrauen schaffen

Es gibt einige wesentliche Designelemente, die besonders dazu beitragen, Vertrauen zu schaffen:

  1. Farben: Farben haben eine große psychologische Wirkung. Blau wird zum Beispiel oft mit Zuverlässigkeit und Sicherheit assoziiert, weshalb es oft von Banken oder Versicherungen genutzt wird. Grün steht für Natur und Nachhaltigkeit, was gut zu ökologisch orientierten Marken passt. Die richtige Farbauswahl kann das Markenimage stark beeinflussen und die Werte einer Marke visuell transportieren.
  2. Typografie: Die Wahl der Schriftarten ist mehr als nur eine Designfrage. Eine klare, gut lesbare Typografie wirkt seriös und schafft Vertrauen. Verschnörkelte, schwer lesbare Schriften können hingegen verwirrend wirken. Konsistente Typografie in allen Kommunikationsmitteln sorgt zudem für Wiedererkennbarkeit und stärkt die Markenidentität.
  3. Logo: Das Logo ist das zentrale Element der Markenidentität. Es ist oft das erste, was Menschen mit einer Marke verbinden. Ein gutes Logo sollte einfach, einprägsam und vielseitig einsetzbar sein. Ein erfolgreiches Logo transportiert die Essenz der Marke und schafft einen starken Wiedererkennungswert.
  4. Bildsprache: Bilder wecken Emotionen und können die Markenbotschaft auf einer emotionalen Ebene unterstützen. Eine konsistente Bildsprache, die sich über alle Medien zieht, vermittelt Authentizität und trägt zur Vertrauensbildung bei. Beispiel: Eine Marke, die Natürlichkeit vermitteln will, sollte auf authentische, ungestellte Bilder setzen und klischeehafte Stockfotos vermeiden.

Konsistenz ist der Schlüssel

Das Geheimnis einer vertrauenswürdigen Markenidentität liegt in der Konsistenz. Egal ob in der Farbwahl, der Typografie oder im Logo – einheitliches Auftreten über alle Kanäle hinweg sorgt dafür, dass die Marke im Gedächtnis bleibt. Diese Konsistenz sollte sich nicht nur auf die visuellen Aspekte beschränken, sondern auch auf die Tonalität und die Art der Kommunikation. Wenn eine Marke immer wieder auf dieselbe Art mit ihrer Zielgruppe spricht, vermittelt das Zuverlässigkeit.

Eine konsistente Markenidentität schafft nicht nur Vertrauen, sondern stärkt auch die Bindung zur Zielgruppe. Kunden wissen, was sie von der Marke erwarten können, und fühlen sich sicherer, wenn sie immer wieder die gleichen positiven Erfahrungen machen.

Design als Spiegel der Markenwerte

Ein gutes Design erzählt die Geschichte der Marke und spiegelt ihre Werte wider. Es transportiert Botschaften, ohne viele Worte zu brauchen. Ein minimalistisches, klares Design kann zum Beispiel Vertrauen und Modernität vermitteln, während ein verspielteres Design eher für Kreativität und Lockerheit steht. Wichtig ist, dass das Design mit der Markenbotschaft und den Werten der Marke übereinstimmt.

Nehmen wir Patagonia als Beispiel: Die Marke steht für Nachhaltigkeit und Umweltschutz, und das zeigt sich auch im Design. Schlichte, naturnahe Farben und eine klare Bildsprache unterstreichen diese Werte und machen die Marke authentisch.

Fazit: Gutes Design stärkt das Vertrauen in die Marke

Durchdachtes Design ist weit mehr als nur hübsche Optik – es ist ein Werkzeug, um Vertrauen aufzubauen und eine starke Beziehung zur Zielgruppe zu schaffen. Die Kombination aus konsistenter Farbwahl, klarer Typografie, einem einprägsamen Logo und einer authentischen Bildsprache sorgt dafür, dass eine Marke verlässlich und glaubwürdig wirkt. Marken, die in ihr Design investieren und dabei ihre Identität klar kommunizieren, sind langfristig erfolgreicher, weil sie bei den Menschen im Gedächtnis bleiben und Vertrauen aufbauen.